Gemeinden und Städte haben bedeutende Einflussmöglichkeiten, um die Mobilität umweltfreundlicher zu machen. Sie können Rahmenbedingungen mitgestalten, Anreize setzen, beraten, Mitmachaktionen organisieren und zum Handeln motivieren. 

Gemeinden und Städte übernehmen einerseits mobilitätsrelevante hoheitliche Aufgaben, insbesondere die Planung und den Bau von Infrastrukturen, wie Velowege und Fussgängerzonen. Andererseits können sie freiwillige Massnahmen umsetzen, zum Beispiel indem sie den Fuss- und Veloverkehr verbessern oder die Bevölkerung für umweltfreundliche Mobilität sensibilisieren. Durch ihre Nähe zu den Einwohnenden und zu lokalen Institutionen fungieren Gemeinden zudem als Vorbild.

Der Weg zu umweltfreundlicher Mobilität

Es gibt nicht den einen richtigen Weg zu umweltfreundlicher Mobilität. Am vielversprechendsten sind Ansätze, welche auf die Gegebenheiten einer Gemeinde zugeschnitten sind. Daher sollten Sie zuerst identifizieren, welche Ziele Sie mit einer umweltfreundlicheren Mobilität verfolgen. 

    IST-Situation ermitteln
    Wie ist der aktuelle Stand der umweltfreundlichen Mobilität in Ihrer Gemeinde oder Stadt? Was sind die Herausforderungen und Potenziale? 
    Um die IST-Situation auf dem Gemeindegebiet zu analysieren, sollten Sie betrachten, welche Mobilitätsangebote zur Verfügung stehen und wie diese genutzt werden. Ebenso sollten Sie die Herausforderungen und Potenziale der Mobilität identifizieren. Teile der Ist-Analyse können sein:

    Analyse der Verkehrsinfrastruktur 
    • Erfassen des bestehenden Velo- und Fusswegnetztes
    • Analyse der ÖV-Anbindung und Taktung 
    • Erheben von Parkplatzangebot und -auslastung 
    • Bestandesaufnahme von Sharing-Angeboten und Ladestationen 
    Analyse des Mobilitätsverhaltens
    • Umfrage bei Bevölkerung zu Verkehrsmittelwahl und dem Zweck / Ziel der Fortbewegung
    • Analyse von Pendlerströmen und Weglängen 
    • Erfassen der Anteile verschiedener Verkehrsmittel am Verkehrsaufkommen (Modal Split) 
    Analyse von Herausforderungen und Potenzialen einer umweltfreundlichen Mobilität
    • Wo könnten umweltfreundliche Mobilitätslösungen Vorteile für die Gemeinde bringen? (zum Beispiel weniger Platzbedarf, besser vernetzte Verkehrsmittel, gesundheitsfördernde Wirkung, Standortfaktor)
    • Was gilt es zu bedenken? (zum Beispiel Akzeptanz der Bevölkerung, Investitionskosten, Aufwand für Koordination)
    • Gibt es bereits bestehende Strategien und Konzepte, die das Thema umweltfreundliche Mobilität betrachten?
    Ziele konkretisieren
    Im Zentrum steht zunächst die Frage: Was bedeutet Mobilitätswende für meine Gemeinde? Im ersten Schritt sollten Sie als Gemeine also eine übergeordnete Vision formulieren, wie Ihre umweltfreundliche Mobilität in Zukunft idealerweise aussehen soll: Wollen Sie zum Beispiel klimaneutral werden, eine besonders umweltfreundliche Mobilität anstreben, die Mobilitätsangebote möglichst zugänglich machen oder Innovationen fördern?
    Aus dieser Vision können Sie dann klare, messbare Ziele für Ihre nachhaltige Mobilität ableiten und definieren. 
    Zielgruppen einbeziehen
    Damit die Umsetzung einer umweltfreundlichen Mobilität gelingt, ist es entscheidend, die Bevölkerung sowie weitere Interessensgruppen einzubeziehen. Die verschiedenen Zielgruppen sollten bei Entscheidungs- und Entwicklungsprozessen mitwirken können. So lassen sich ihre Bedürfnisse frühzeitig in die Planung einbeziehen, was die Akzeptanz und Identifikation mit dem Projekt erhöht.
    Die Beteiligung der Zielgruppen ist auf vielfältige Art möglich: Sie können beispielsweise helfen, Massnahmen zu identifizieren, zu entwickeln, umzusetzen, zu testen und auszuwerten. Die Partizipation kann in unterschiedlichen Formen erfolgen, zum Beispiel durch Kooperation und Konsultation, im Rahmen von Workshops, öffentlichen Mitwirkungs- oder Infoveranstaltungen.
    Aktionsplan entwickeln
    Mit der Vision und den konkreten Zielen im Blick, priorisieren Sie die Handlungsfelder Ihrer Gemeinde und entwickeln Massnahmen, welche zum Erreichen der Ziele beitragen. 
    In einem Aktionsplan dokumentieren Sie die prioritären Handlungsfelder mit den klaren Zielvorgaben, einem Zeitplan für die Umsetzung, Verantwortlichkeiten, die benötigten Ressourcen sowie Indikatoren, um die Wirksamkeit zu messen. 
    Den Aktionsplan verankern Sie optimalerweise in einer Strategie (zum Beispiel einer Klima- oder Mobilitätsstrategie).
    Verantwortlichkeiten festlegen
    Indem Sie innerhalb der Gemeinde und bei anderen Beteiligten klare Zuständigkeiten festlegen, stellen Sie sicher, dass es für alle Handlungsfelder eine Ansprechperson gibt, die das Thema vorantreibt. Zudem erleichtern feste Verantwortlichkeiten die Kontinuität, Koordination und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Stakeholdern und erhöhen die Verbindlichkeit. Das kann sich positiv auf die politische Unterstützung der Mobilitätsprojekte auswirken. 

Das Programm
Stöbern Sie durch die Hilfsmittel, um umweltfreundliche Mobilität umzusetzen.

Was bedeutet umweltfreundliche
Mobilität?

Finden Sie Argumente, warum Ihre Gemeinde aktiv werden sollte.

Geteilte Mobilität
Lesen Sie, wie mehr Menschen umweltfreundliche Verkehrsmittel nutzen können.

Mikro-Mobilität
Erfahren Sie, wie Velos, E-Trottis oder die eigenen Füsse Ihr Mobilitätsangebot ergänzen.

E-Mobilität
Entdecken Sie Hilfsmittel, um die E-Mobilität in Ihrer Gemeinde voranzubringen.

Parkierung und Areale
Finden Sie Infos zu effizienter Raumnutzung und Mobilitätsmanagement.

Handlungsfelder

Umweltfreundliche Mobilität hat viele Aspekte. Hier können Sie als Gemeinde oder Stadt aktiv werden:

  • Geteilte Mobilität

    Die Devise der geteilten Mobilität ist: Nutzen statt Besitzen. Dabei teilen sich mehrere Nutzerinnen und Nutzer die Fahrzeuge – entweder gleichzeitig oder nacheinander. Die geteilten Verkehrsmittel reichen von Personenwagen bis zu Scootern oder Cargo-Bikes. Durch das Teilen der Fahrzeuge reduzieren sich der Verkehr sowie der Parkplatzbedarf.
    Mehr zu geteilter Mobilität

  • Mikro-Mobilität

    Zur Mikro-Mobilität zählen alle leichten und kleinen Fahrzeuge, die mit Muskel- oder Elektroenergie angetrieben werden und deren Höchstgeschwindigkeit 45 km/h beträgt. Die Mikromobilität macht die Nutzenden flexibel und ist platzsparend.
    Mehr zu Mikro-Mobilität

  • E-Mobilität

    Unter E-Mobilität versteht man alle vollständig oder teilweise mit Strom angetriebenen Fahrzeuge, wie Elektroautos, E-Bikes und Elektrobusse. Sie sind energieeffizient, umweltfreundlich und lärmarm.
    Mehr zu E-Mobilität

  • Parkierung und Areale

    Mobilität hat eine direkte Auswirkung auf den Raum. Gemeinden können mit der Gestaltung der Parkflächen und der Mobilität in Siedlungen direkt zu einer umweltfreundlicheren Mobilität beitragen.
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