Die Gestaltung der Parkflächen und Mobilität in Siedlungen oder Arealen stellt für Gemeinden und Städte einen grossen Hebel dar, eine umweltfreundliche Mobilität zu erreichen. Entdecken Sie Ihren Handlungsspielraum. 

Die Mobilität ist eng mit der Raumnutzung verknüpft. Indem Sie bewusst Parkplätze planen und Verkehrsströme lenken, lassen sich die verfügbaren Flächen effizienter nutzen. Das funktioniert sowohl bei grösseren als auch bei kleineren Gemeinden oder Arealen.

Das können Gemeinden und Arealbetreiber/innen tun

Einerseits können Sie die Anzahl, Lage und Bewirtschaftung von Parkplätzen anpassen, um eine umweltfreundlichere Mobilität zu unterstützen. Hierbei gibt es sowohl bei privaten als auch bei öffentlichen Parkplätzen Spielräume. Für Gemeinden und Städte kann es herausfordernd sein, mehrheitsfähige Reglemente zu erarbeiten. Deshalb zeigen wir weiter unten in vier Fokusthemen, welchen Gestaltungsspielraum Gemeinden bei der Regelung der Erstellung von privaten Parkplätzen haben. 

Andererseits kann es sinnvoll sein, das Mobilitätsmanagement von Siedlungen oder Arealen gesamthaft zu betrachten. Die Entwicklungsphase von neuen Arealen ist der ideale Zeitpunkt, um die Verkehrsströme in eine ressourcenschonende Richtung zu lenken. Aber auch bei bestehenden Siedlungen können Massnahmen ergriffen werden, zum Beispiel zur Reduzierung und Umnutzung von Parkflächen oder die Einführung von Carsharing. 

Beispiel Private Parkplätze

4 Fokusthemen

    1. Parkplatzerstellungspflicht

    Die Parkplatzerstellungspflicht stellt sicher, dass genügend Parkplätze für Privatgebäude in Gemeinden bereitstehen. Mit Ausnahme einzelner Kantone liegt diese Aufgabe bei den Gemeinden. Früher war wegen des hohen Motorisierungsgrads eine Mindestanzahl an Parkplätzen wichtig. Heute können Sie als Gemeinde, als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, hier Maximalwerte festlegen. Die Anzahl Parkplätze steht dabei im Zusammenhang mit der Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr. Vor allem urbanere Gemeinden und Städte reduzieren die Parkplätze weiter, um zum Beispiel autofreie oder autoarme Nutzungen möglich zu machen. 

    2. Räumliche Differenzierung

    Mit der «räumlichen Differenzierung» können Sie als Gemeinde die Vorschriften zur Erstellung von privaten Parkplätzen an den tatsächlichen Bedarf und die Strassenkapazitäten anpassen. Dadurch können Sie die Anzahl an Parkplätzen, die privat erstellt werden dürfen bzw. müssen, mit konkreten örtlichen Begebenheiten, den Verkehrskapazitäten sowie bestehenden Verkehrszielen verknüpfen. Denn Menschen, die in vom ÖV gut erschlossenen Gebieten oder in dicht besiedelten Kernzonen wohnen, besitzen oder nutzen seltener ein Auto als an anderen Orten. 

    3. Mehrfachnutzung von Parkplätzen

    Durch die Mehrfachnutzung von Parkfeldern können Sie in Ihrer Gemeinde den Flächenbedarf für Parkplätze verringern (siehe Beispiele Stadt Zug und Stadt Frauenfeld). Auch, wenn es zu wenig Flächen gibt, um für alle eigene Parkplätze zu erstellen, kann eine Mehrfachnutzung helfen. Zum Beispiel wenn eine Nutzendengruppe tagsüber auf den vorhandenen Flächen parkiert, eine andere am Abend (siehe Beispiele Neu-Oerlikon und Parking de Chauderon, Lausanne). Möglichkeiten zur Mehrfachnutzung bieten sich an, wenn verschiedene Gewerbe wie Büro und Gastronomie an einem Standort vertreten sind. Wie viele Parkfelder sich mehrfach nutzen lassen, hängt davon ab, wieweit sich die verschiedenen Nutzungen zeitlich überschneiden.

    4. Zentrale Parkierungsanlage

    Viele aktuelle Reglemente und Vorgaben zur Parkplatzerstellungspflicht schreiben vor, dass private Parkplätze direkt bei den jeweiligen Nutzungen erstellt werden müssen. Durch die zentrale Anordnung von privaten Parkplätzen lässt sich das Parkplatzangebot eines Quartiers oder einer grösseren Siedlung effizienter organisieren und öffentlicher Raum für andere Zwecke nutzen. Dies macht insbesondere in städtischen oder sensiblen Gebieten wie Altstädten oder bei grösseren Arealentwicklungen Sinn. Eine Herausforderung in der Umsetzung kann die Organisation sowie die Finanzierung und der Unterhalt sein, insbesondere wenn viele Eigentümerinnen und Eigentümer beteiligt sind.

Empfohlene Services für die Parkierung und Areale

Das Programm
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Was bedeutet umweltfreundliche
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Was kann meine Gemeinde tun?
Diese Schritte führen Sie zu einer umweltfreundlicheren Mobilität.

Geteilte Mobilität
Lesen Sie, wie mehr Menschen umweltfreundliche Verkehrsmittel nutzen können.

Mikro-Mobilität
Erfahren Sie, wie Velos, E-Trottis oder die eigenen Füsse Ihr Mobilitätsangebot ergänzen.

E-Mobilität
Entdecken Sie Hilfsmittel, um die E-Mobilität in Ihrer Gemeinde voranzubringen.