Massnahmenvorschläge, Praxisbeispiele und weiterführende Informationen: Hier finden Sie Vorschläge, wie Sie die Chancen der E-Mobilität in Ihrer Gemeinde oder Stadt nutzen können.
Die Elektrifizierung spielt eine wichtige Rolle für die Dekarbonisierung des Verkehrs. Ein Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen der Schweiz werden durch den Verkehr verursacht (ohne den internationalen Flug- und Schiffsverkehr). Davon fallen ca. 72 Prozent auf Personenwagen. Elektrofahrzeuge stellen deshalb eine wichtige Teillösung auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen Mobilität dar. Weil mit der Elektrifizierung der Personenwagen der Flächenbedarf ungeändert bleibt, ist wichtig, dass die Massnahmen nicht Mehrverkehr und Mehrbesitz fördern.
Vorteile der E-Mobilität
- Beitrag zu Klima- und Energiepolitik
Elektrofahrzeuge, die mit erneuerbarem Strom betrieben werden, sind energieeffizienter, haben eine bessere Gesamtökobilanz und verursachen weniger Treibhausgase als fossil betriebene Fahrzeuge. - Teil einer nachhaltigen Mobilität
Elektrofahrzeuge reduzieren die Belastung des Verkehrs auf Bevölkerung und Umwelt, zum Beispiel durch weniger Lärm und Luftschadstoffe. Sie machen den privaten, den öffentlichen sowie den Güterverkehr nachhaltiger. - Städte und Gemeinden haben es in der Hand
Gemeinden und Städte unterstützen den Ausbau der E-Mobilität und Ladeinfrastruktur, indem sie sich klar positionieren, entsprechende Angebote fördern, dazu beraten und als Vorbild fungieren. So schaffen sie eine zukunftsweisende Infrastruktur und sich selbst einen Standortvorteil. - Niedrige Gesamtkosten über die Besitzdauer
Elektrofahrzeuge haben zwar einen höheren Kaufpreis, sind aber dank den tieferen Betriebskosten über die gesamte Besitzdauer gesehen günstiger. Einerseits sind die Energiekosten aufgrund der höheren Effizienz geringer als bei fossil betriebenen Fahrzeugen. Andererseits sind die Wartungskosten deutlich tiefer, da weniger wartungsintensive Komponenten verbaut sind (Verbrennungsmotor, Kupplung, Getriebe).
4 Handlungsfelder für Gemeinden und Städte
Gemeinden und Städte haben verschiedene Möglichkeiten, die E-Mobilität zu unterstützen und zu fördern:
Gemeinden, Städte oder Regionen entwickeln im Rahmen einer Strategie eine gemeinsame Haltung und Positionierung im Bereich E-Mobilität und definieren klare Ziele. In einem kommunalen oder regionalen E-Mobilitätskonzept konkretisieren sie, wo der grösste Handlungsbedarf besteht und wie sie diesen angehen.
Verwaltungen von Gemeinden und Städten erzeugen Verkehr, wenn sie ihre kommunalen Aufgaben wahrnehmen. Indem sie für eine möglichst nachhaltige Dienstreise- und Pendlermobilität der kommunalen Mitarbeitenden sorgen, nehmen sie eine Vorbildfunktion ein.
Um die Verwaltungsmobilität nachhaltig zu gestalten, können sie Sharing-Angebote nutzen oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge bereitstellen. Eine weitere Möglichkeit, den internen Verkehr umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten, ist das Umstellen des kommunalen Fuhrparks auf Fahrzeuge mit alternativen Antriebsformen. Auch für Mieterinnen und Mieter kommunaler Liegenschaften können die Gemeinden und Städte Sharing-Angebote und bedarfsgerechte Ladeinfrastrukturen bereitstellen.
Beispiel
E-Fahrzeuge für kommunale Dienste und Schneeräumung, Le Chenit
Kontakt
Emanuele Franchini, travaux@chenit.ch
Gemeinden und Städte bringen durch gezieltes Informieren und Beraten die E-Mobilität der Bevölkerung und dem lokalen Gewerbe näher und aktivieren damit wichtige Multiplikatoren. Dazu erwerben die Verantwortlichen in Gemeinden und Städten das nötige Know-how und stellen sicher, dass Informationen und Beratungsangebote im Bereich E-Mobilität einfach zugänglich sind. Mit Veranstaltungen und Sensibilisierungskampagnen machen sie die Bevölkerung und die lokalen Unternehmen mit dem Thema E-Mobilität vertraut.
Gemeinden oder Städte unterstützen den Aufbau einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität. Dabei nehmen sie ihre koordinierende Rolle als Planerin wahr und analysieren den künftigen Bedarf an Ladestationen. Sie klären den Umgang mit Ladeplätzen auf öffentlichem Grund. Zusätzlich koordinieren und unterstützen sie private Akteure, beim Aufbau und Betrieb öffentlich zugänglicher Ladestationen. Sharing-Angebote können Gemeinden und Städte fördern, indem sie Standorte auf öffentlichem Grund bereitstellen oder Öffentlichkeitsarbeit für sie betreiben. Durch die finanzielle Beteiligung an innovativen Pilotprojekten (z. B. Elektrobussen, E-Fahrzeugen in der City-Logistik oder für Soziale Dienste), können Gemeinden und Städte ihre Strategien weiter vorantreiben.
Handlungsleitfaden «Elektromobilität in Gemeinden»
Erfahren Sie mehr zu den Handlungsfeldern, konkreten Massnahmen und praktischen Beispielen.
Empfohlene Services zur E-Mobilität
Glossar der Elektromobilität
Umfangreiches und einfaches Nachschlagewerk von Swiss eMobility für alle Begriffe rund um die Elektromobilität mit vielen Darstellungen und Infografiken. Zum Beispiel gibt es eine Tabelle für die verschiedenen Steckerarten, eine Grafik zur Definition von Ladestandort, Ladestation sowie Ladepunkt, und eine praktische Darstellung zur Ladedauer. Neben der Erklärung von allen gängigen Begriffen gibt es auch viele Tipps zur Verlängerung der Batterielebensdauer.
Fahr mit dem Strom
Fahr mit dem Strom bietet einfach verständliche und umfassende Informationen rund um die Elektromobilität. Gemeinden können die Webseite von EnergieSchweiz nutzen, um ihre Bevölkerung zu sensibilisieren. Neben der Webseite führt Fahr mit dem Strom eine ständige Online-Kampagne durch. Interessierte Gemeinden und Kantone können bei Fahr mit dem Strom Material für ihre eigenen Social- Media-Kanäle erhalten.
Fachtreffen Ladeinfrastruktur
Die Fachtreffen von LadenPunkt zum Thema Ladeinfrastruktur richten sich an Gemeinden und Städte. In den Formaten «basic» und «advanced» erhalten Sie Wissen zu verschiedenen Themen und Hilfsmitteln, können Praxisbeispiele entdecken und ihre Fragen direkt an Expertinnen und Experten richten. Die Fachtreffen finden online statt und sind kostenlos.
Leitfaden Elektromobilität für Gemeinden
Gemeinden können in vier Handlungsfeldern aktiv werden und die Elektromobilität unterstützen. Der Leitfaden zeigt viele Massnahmen und Praxisbeispiele.
LadenPunkt: Wissensplattform zur Ladeinfrastruktur
LadenPunkt ist die Anlaufstelle, wenn es um das Laden von E-Fahrzeugen in der Schweiz geht. Das Programm zeigt Ihnen als Gemeinde oder Stadt die Bandbreite möglicher Massnahmen auf, die Sie selbst ergreifen können, um die Elektromobilität voranzubringen. Sie finden Werkzeuge, Termine und Best-Practice-Beispiele auf der Plattform.
Projektförderung von LadenPunkt
LadenPunkt unterstützt innovative Projekte im Bereich Ladeinfrastruktur. Das spezifische Thema ist in jeder Ausschreibung anders.
Das Programm
Stöbern Sie durch die Hilfsmittel, um umweltfreundliche Mobilität umzusetzen.
Was bedeutet umweltfreundliche
Mobilität?
Finden Sie Argumente, warum Ihre Gemeinde aktiv werden sollte.
Was kann meine Gemeinde tun?
Diese Schritte führen Sie zu einer umweltfreundlicheren Mobilität.
Geteilte Mobilität
Lesen Sie, wie mehr Menschen umweltfreundliche Verkehrsmittel nutzen können.
Mikro-Mobilität
Erfahren Sie, wie Velos, E-Trottis oder die eigenen Füsse Ihr Mobilitätsangebot ergänzen.
Parkierung und Areale
Finden Sie Infos zu effizienter Raumnutzung und Mobilitätsmanagement.