Zimmerberg – Energiesprechstunde für Alle

Projektbeschrieb

Die vier beteiligten Gemeinden boten bereits früher jeweils eigene, unterschiedliche Energieberatungen an. Diese waren jedoch ausschliesslich auf Gebäudeeigentümer und Baufragen ausgerichtet. Mit der „Energiesprechstunde für Alle“ ergänzte die Fachgruppe Anfang 2014 die unterschiedlichen Energieberatungsangebote in den Gemeinden mit einem harmonisierten, niederschwelligen Angebot. Mit der Energiesprechstunde sollte die Sensibilisierung aller Bevölkerungsschichten erhöht werden, um die Effizienzpotenziale auf sämtlichen relevanten Ebenen auszuschöpfen und die Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs voranzutreiben.

Die Energie-Region Zimmerberg hat das Konzept zur Energiesprechstunde unter anderem aufgrund Erfahrungen des Pilotprojektes im Kanton Luzern gestaltet. 2011 wurde im Kanton Luzern ein ähnliches Projekt durchgeführt. Im Zwei-Wochen-Rhythmus fanden abends in Entlebuch und in Sursee Energiesprechstunden statt. Auf die flächendeckende Einführung musste allerdings aufgrund fehlenden Budgets verzichtet werden.

Copyright: Fachgruppe Energiestaedte Zimmerberg

Energie-Region

Zimmerberg, 12 Gemeinden, insgesamt 120‘000 Einwohner

Die Energiesprechstunde war ein Projekt der „Fachgruppe Energiestädte Zimmerberg“ und wurde in den Energiestadt-Gemeinden Adliswil, Horgen, Thalwil und Wädenswil angeboten.



Projektziele

  • Hemmschwelle für den Erstkontakt mit der Energieberatung senken
  • Belegung/Auslastung der angebotenen Sprechstunden: mindestens zu 50%
  • Hohe Kundenzufriedenheit erreichen (Bewertung jeder Sprechstunde)
  • Bekanntheitsgrad der verschiedenen Förderprogramme steigern
  • Ausschöpfung der gemeindespezifischen Fördergelder 
  • Vermittlung für weiterführende und spezifische Beratungsangebote 
  • Aktive Bewerbung des GEAK®(Gebäudeenergieausweis)



Erkenntnisse

  • Ratsuchende müssen informiert werden, dass sie konkrete Fragen und Informationen mitbringen sollen
  • Schwierige Sachverhalte können mit Skizzen und Literatur gut erklärt werden 
  • Das Zeitfenster nach Feierabend wird geschätzt 
  • Beratungen an einem „neutralen“ Ort werden vorgezogen 
  • Förderprogramme sind ein häufiges Thema 
  • Energieberater müssen über fundiertes, breites Wissen verfügen 
  • Notwendige Medienarbeit ist sehr aufwändig, muss gut geplant und umgesetzt werden.
Kosten und Finanzierung

Die Gemeinden stellten die benötigte Infrastruktur zur Verfügung und übernahmen sämtliche Kosten, die durch das Angebot entstanden.

Zeitdauer

Die Energiesprechstunde wurde versuchsweise für zwei Jahre ab Januar 2014 angeboten. Im Herbst 2014 wurde erstmals bilanziert und beschlossen, das Angebot bis auf weiteres fortzuführen. 2017 steht das Angebot der Energiesprechstunde in einzelnen Gemeinden noch zur Verfügung. 

Involvierte Akteure

Die vier Gemeinden der „Fachgruppe Energiestädte Zimmerberg“ initiierten das Projekt der Energiesprechstunde. Die Energieberater wurden nach definierten Kriterien ausgewählt und für das Angebot speziell geschult. Angesprochen sind sämtliche Bevölkerungskreise der jeweiligen Gemeinden. 

Interkommunale Zusammenarbeit/ Beitrag der Gemeinde

Durch die Harmonisierung des Angebots und die Zusammenarbeit in der Region konnten die internen Abläufe effizienter gestaltet, Kosten gespart und die Vermarktungschancen erhöht werden. 

Zudem konnte der Erfahrungsaustausch interkommunal organisiert werden.

Erfolge

In Wädenswil werden die Energiesprechstunden rege genutzt, was auf die überdurchschnittlich starke Werbung zurückzuführen sein dürfte.

Herausforderungen

Aufgrund von sinkender Nachfrage wurden mit der Zeit nur noch auf Anfrage (Terminvereinbarung) Sprechstunden angeboten.

In Zimmerberg hat sich gezeigt, dass der Erfolg des Projekts von den Bemühungen zur Bewerbung in den einzelnen Gemeinden abhängig ist. 

Regionale Bedeutung

Das Projekt wurde von der „Fachgruppe Energiestädte Zimmerberg“ für die Bevölkerung der vier beteiligten Energiestadt-Gemeinden geschaffen. 

Nachhaltige Perspektive

Die Energiesprechstunden bieten Hilfe und Unterstützung bei der langfristigen Steigerung der Energieeffizienz und tragen zur Senkung der CO2-Emission bei. 

„Tipps und Tricks“

Das A und O des Erfolges ist die (ständige) Öffentlichkeitsarbeit. Das Angebot wird nur genutzt, wenn die Bevölkerung regelmässig darauf aufmerksam gemacht wird. Werbeflyer lassen sich beispielsweise ohne grosse Mehrkosten ordentlichen Versänden beilegen (z.B. Wasserrechnung).

Die Erfahrung diverser Energiesprechstunde-Angebote zeigt, dass die Nachfrage mit der Zeit nachlässt. Für den professionellen Aufbau von Energieberatungen müssen genügend finanzielle Ressoucen zur Verfügung stehen, da die Koordination viel Zeit beansprucht. Daher sind Kosten und Nutzen genau abzuwägen. Es empfiehlt sich zu prüfen, solche Projekte als befristete Aktionen zu planen.  

Kontakt
Portmann
Markus
e4plus AG
Kirchrainweg 4a
6010 Kriens