Ela – Zustandsanalyse und Immobilienstrategie für kommunale Gebäude

Durch die Abwanderung der Bevölkerung aus den Gemeinden und die Gemeindefusionen nimmt der Bestand der leeren oder nur unregelmässig genutzten Gebäude zu. Viele Gebäude sind entweder unsaniert, es wurden nur kleine Sanierungsmassnahmen umgesetzt oder der Gebäudezustand ist nicht bekannt. Deshalb wurde für die kommunalen Gebäude eine Immobilienstrategie erarbeitet.

Das Projekt war in drei Phasen gegliedert. In der ersten Phase wurden der Bedarf und die Anforderungen an die Nutzung der Gebäude definiert. Darauf aufbauend wurde in der zweiten Phase für eine Auswahl an Gebäuden eine Zustandsanalyse erstellt. In der dritten Phase wurde eine in ein Tool integrierte Immobilienstrategie für die nächsten 20 Jahre entwickelt (Masterplan).

Das Projekt hatte vier Ziele:

1: langfristige energetische Verbesserung der kommunalen Gebäude in der Energie-Region Ela

2: das Wahrnehmen der Vorbildfunktion der Gemeinden gegenüber der Bevölkerung und weiteren Akteuren

3: Kenntnisse über den baulichen und energetischen Zustand der kommunalen Gebäude erlangen

4: Grundlagen schaffen für die Erneuerungsplanung und die Finanzplanung der einzelnen Gemeinden

Resultate des Projekts:

Der bautechnische Zustand von 15 kommunalen Gebäuden wurde eruiert. Die Restnutzungsdauer der Gebäude sowie deren Bauelemente einschliesslich der gebäudetechnischen Anlagen ist auf Basis des vorschreitenden Alterungsprozesses bestimmt. Es sind die notwendigen kurz-, mittel- und langfristigen Erneuerungsmassnahmen aufgezeigt und die damit verbundenen Investitionskosten für die nächsten 20 Jahre abgeschätzt.

Mit dem erarbeiteten Masterplan steht den Gemeinden für die strategische Führung des Immobilienportfolios nun ein einfaches Excel-Tool zur Verfügung, welches von der zuständigen Person vom Portfoliomanagement nach kurzer Einführung bedient werden kann.

Energie-Region

Ela, 5 Gemeinden, insgesamt ca. 5'300 Einwohner

Kosten und Finanzierung
Die Kosten für dieses Projekt beliefen sich auf rund 56'000 Fr. Neben dem Förderbeitrag des BFE in der Höhe von 15'000 Fr. leisteten auch die beteiligten Gemeinden einen Beitrag von 15'000 Fr. Dies entspricht einem Beitrag von 1000 Fr. pro beurteiltem Gebäude. Die restlichen Kosten wurden von der Energiestadt Ela sowie dem Verein Ela Energiewelt getragen.
Zeitdauer
2019
Involvierte Akteure
In dieses Projekt waren vor allem die Gemeinden involviert. Sie liessen die kommunalen Gebäude beurteilen und erstellten daraus eine Erneuerungsplanung. Die Gemeinden nehmen hier eine Vorbildfunktion ein. Es wird gehofft, dass auch das Gewerbe und die Bevölkerung für rechtzeitige Erneuerungsmassnahmen an ihren Gebäuden sensibilisiert werden konnte.
Interkommunale Zusammenarbeit/ Beitrag der Gemeinde
Etablierte Zusammenarbeit der Gemeinden seit 2015 im Rahmen des Vereins energiewelt ela bzw. als Region zertifizierte Energiestadt.
Erfolge
Mit dem Projekt wurden die Grundlagen geschaffen, die Immobilien nachhaltig zu bewirtschaften und die kurz-, mittel- und langfristigen Erneuerungsmassnahmen rechtzeitig anzugehen.
Herausforderungen
Für den längerfristigen Projekterfolg entscheidend wird sein, ob und wie das Tool in der Arbeit der Gemeinden auch wirklich eingesetzt wird. Aufgrund der finanziellen Möglichkeiten konnten nur 15 der insgesamt rund 40 Gebäude beurteilt werden.
Regionale Bedeutung
Durch die interkommunale Herangehensweise konnte die Strategie auf die Bedürfnisse der ganzen Region ausgerichtet werden, es gibt Synergiegewinne durch die gemeinsame Erstellung des Masterplans und die Massnahmen der einzelnen Gemeinden können aufeinander abgestimmt werden.
Nachhaltige Perspektive

Mit der Strategie für die kommunalen Gebäude sollen nicht nur die erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz gesteigert werden, sondern auch der Wissenstransfer verstärkt und neue Erkenntnisse gewonnen werden sowie die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand gegenüber der Bevölkerung verbessert werden.

Durch den entstandenen Masterplan haben die Gemeinden ein strategisches Instrument in der Hand, um die Entwicklung ihrer kommunalen Immobilien langfristig zu planen.