Chiasso – „Temporäre Grünanlagen“: Eine systemische Vision der Stadtbegrünung

Das Projekt
Das Projekt „Temporäre Grünanlagen“ basiert auf dem Prinzip der qualitativen Entwicklung von Siedlungen und geht über den rein dekorativen Aspekt der Begrünung der Stadt hinaus, um ein echtes Instrument der Stadterneuerung und -planung zu werden. Dank seines zeitlich begrenzten Charakters, seiner geringen Kosten und der Möglichkeit, die Anlagen leicht zu versetzen oder zu entfernen, ist das Projekt leicht umzusetzen und zu reproduzieren. Die „Diffusen Baumschulen“ ermöglichen es, die Bevölkerung, die Behörden und alle interessierten Kreise für die positiven Auswirkungen von Grün im städtischen Kontext zu sensibilisieren, auch im Hinblick auf die körperliche und geistige Gesundheit.
Eine Begrünung verbessert nicht nur die Lebensqualität der Bürgerinnen und Passanten, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Klima in der Stadt, indem sie z. B. in einen Klimaplan integriert wird und zu dauerhaften Begrünungsmassnahmen anregt.

Der Nutzen
Die Wirkung von temporären Grünanlagen ist sofort spürbar: Asphaltierte städtische Räume, die oft grau und unpersönlich sind, werden wiederbelebt und in angenehmere Räume verwandelt, die eine eigene Identität und ein neues, einladendes, geselliges, frisches und farbenfrohes Aussehen haben. Im Folgenden werden einige der Vorteile von Stadtbäumen aufgeführt:

•     Richtig platzierte Bäume in der Umgebung von Gebäuden: 20-50 % weniger Energie für Heizung und bis zu 30 % weniger für Klimaanlagen.
•     Ein einzelner Baum: Absorption von bis zu 150 kg CO2 pro Jahr.
•     Baumkronen: Temperatursenkung um 2 bis 8°C.
•     Grüne Zonen: Beitrag zur biologischen Vielfalt und zur körperlichen und geistigen Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger

Das Beispiel in Chiasso
„Vivai Diffusi“ wurde in vier städtischen Räumen der Stadt Chiasso durchgeführt: Museumsviertel, Bahnhof (in zwei Bereichen) und Zollhaus. Jeder Raum wurde analysiert, um seine Bedürfnisse zu verstehen und eine Ad-hoc-Begrünung unter dem Gesichtspunkt der Artenauswahl, der Förderung der biologischen Vielfalt, des Bewässerungsbedarfs und der Fähigkeit, hohen Temperaturen zu widerstehen und gleichzeitig schattige und kühle Bereiche anzubieten, zu definieren.
Die Anlagen in Chiasso wurden auch so konzipiert, dass sie die Mobilität der Fussgänger fördern: Sie sind mit Sitzgelegenheiten ausgestattet, und die Töpfe selbst bieten den Fussgängern Möglichkeiten zum Anhalten und Ausruhen. Das Konzept der „Wiederverwendung“ ist ebenfalls ein wichtiges Element des Projekts: Bei den Töpfen handelt es sich um vorgefertigte Betonröhren, die sich bereits im Besitz der städtischen Dienststellen befinden, und die ausgewählten Bäume sind bereits dazu bestimmt, nach Abschluss des Projekts an anderer Stelle gepflanzt zu werden..