La Punt Chamues-ch – Gemeinde versorgt alle öffentlichen Gebäude mit erneuerbarer Energie
Kleine Gemeinde schafft Grosses: La Punt Chamues-ch versorgt alle öffentlichen Gebäude und Anlagen zu 100 % mit erneuerbarer Energie. Schweizweit ist sie eine der ersten, der das gelungen ist. Dafür klärte sie systematisch ab, welche Dächer und Fassaden der öffentlichen Gebäude sich für Photovoltaik-Anlagen eignen und beheizt ihre Gebäude über einen Grundwasser-Wärmeverbund.
Die Oberengadiner Gemeinde La Punt Chamues-ch geht im Bereich Klima und Energie als Vorbild voran: Sie setzt auf Wärmegewinnung aus Grundwasser und schloss alle gemeindeeigenen Gebäude an einen Grundwasser-Wärmeverbund an. Zudem ermittelte sie, welche Gebäude der öffentlichen Hand sich für den Bau von Solarstromanlagen eignen. Mit diesen Massnahmen kommt die Energiestadt ihrem Ziel ein grosses Stück näher: Bis 2050 möchte sie auf dem Gemeindegebiet einen Wert von null energiebedingten Treibhausgasemissionen erzielen. Dazu hat sie sich beim Unterzeichnen der Energie- und Klimacharta für Städte und Gemeinden verpflichtet.
Ermitteln des Solarstrompotenzials
La Punt profitiert von der überdurchschnittlich hohen Sonnenstrahlung im Engadin. Allerdings muss die Gemeinde auf 1700 Metern auch mit Schnee im Winter rechnen, der die Solarpanels auf den Dächern verdeckt. Die Gemeinde ging die Sache systematisch an: Beim Ermitteln des Solarstrompotenzials berücksichtigte sie sowohl Dächer als auch Fassaden der öffentlichen Gebäude. Mit der Solarstromproduktion an Fassaden möchte La Punt die dringend benötigte Winterstromproduktion sicherstellen. Die Ergebnisse aus der Machbarkeitsstudie fliessen bei den Plänen für Gebäudehüllensanierungen und Neubauten ein. Erste Projekte setzt die Gemeinde bereits um. Ihr Ziel ist, die lokale Stromproduktion auszubauen, mit dem Fokus auf die Stromerzeugung im Winter. Zudem stimmt die Gemeinde ihren Sanierungsplan der eigenen Gebäude mit den Ergebnissen der Studie ab.
Gemeinsam mit der Bevölkerung zum Ziel
Die Ziele der Energie- und Klimacharta für Städte und Gemeinden kann La Punt nur gemeinsam mit der Bevölkerung erreichen. Deswegen möchte die Gemeinde ein kommunales Energiegesetz einführen und damit die Einwohnerinnen und Einwohner fordern, aber auch fördern. Die Gemeinde legt darin unter anderem fest, dass sie die Fördergelder des Kantons Graubünden für erneuerbare Energien und energetische Sanierungen verdoppelt und Photovoltaikanlagen fördert.
Bild: Anschluss des Gemeindehauses an den Grundwasser-Wärmeverbund
- Mit der «Klima- und Energie-Charta der Städte und Gemeinden» vereinen sich die unterzeichnenden Städte und Gemeinden in einem gemeinsamen Bekenntnis unter anderem zu einem engagierten und wirkungsvollen Klimaschutz. Sie unterstützen darin auch die im Leitkonzept der 2000-Watt-Gesellschaft formulierten Hauptziele und Handlungsleitsätze.
- Handlungsleitsätze als Wegleitung für Städte und Gemeinden zur Erreichung der Klima- und Energieziele der 2000-Watt-Gesellschaft.
Kontakt
Blindenbacher Thomas
2000W-Schweiz@local-energy.swiss
044 305 94 65
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- Gemeinde La Punt Chamues-ch
- Diverse Planungs- und Ingenieurbüros
- 100 % erneuerbare Wärmeversorgung für die Gebäude der öffentlichen Hand
- Optimale Ausschöpfung des Solarstrompotenzial an Fassaden und Dächern der öffentlichen Gebäude