Nyon – Optimierung der Veloinfrastruktur und Aufwertung des Netzes mit einer Velokarte

Die Stadt Nyon hat die Velowege auf ihrem Gemeindegebiet analysiert und einen Aktionsplan mit einfachen und vor Ort rasch umsetzbaren Massnahmen ausgearbeitet, um die Bedingungen für den Radverkehr zu verbessern. Begleitend dazu wurde eine Velokarte erstellt, die die Velorouten zwischen den Sehenswürdigkeiten der Stadt aufwerten soll.

Ziele für die Förderung des Velonetzes
Die Stadt Nyon verfolgt eine ehrgeizige Energiepolitik und hat kürzlich einen Klimaplan verabschiedet. Daher misst sie der Entwicklung der aktiven Mobilität grosse Bedeutung bei. Aufgrund der flachen Topografie und der dichten Bebauung im Gemeindegebiet ist das Fahrrad als Fortbewegungsmittel besonders geeignet. So ist der grösste Teil des Gebiets vom Bahnhof aus mit dem Velo innerhalb von maximal 6 Minuten erreichbar, was Nyon zu einer «Stadt der kurzen Wege» macht. Angesichts dieses Potenzials galt es:
  • die Schwachstellen des Velonetzes und des Angebots an Veloabstellplätzen zu identifizieren;
  • einen Plan mit einfachen Massnahmen zur raschen Optimierung des Velonetzes auszuarbeiten;
  • eine Velokarte zu erstellen, mit der das Netz entsprechend der Typologie der Routen aufgewertet wird.
Ergebnisse der Analyse
Im Rahmen der Analyse vor Ort wurde eine Reihe von einfachen Massnahmen ermittelt, die von den Fachstellen zwischen 2024 und 2025 implementiert werden sollen. Die Herausforderung bestand dabei darin, diese Analyse so zu gestalten, dass rasch und relativ einfach umsetzbare Lösungen («Quick Wins») gefunden werden können.

Erwartete Auswirkungen der Verkehrsverlagerung
Die Verkehrsverlagerung setzt eine Verhaltensänderung voraus. Eine solche soll zum einen durch bauliche Massnahmen vor Ort und zum anderen durch die Schaffung und Aufrechterhaltung eines positiven Images des Velonetzes mithilfe der Velokarte erreicht werden. Das Projekt richtet sich in erster Linie an Personen, die bereits mit dem Velo unterwegs sind, sowie an «potenzielle» Radfahrende (d. h. Personen, die derzeit ein anderes Verkehrsmittel, v. a. Auto oder Motorrad, nutzen, bei denen das Projekt aber einen Umstieg auf das Velo bewirken könnte). Dabei werden sämtliche Radfahrende angesprochen: von den Einheimischen über die Pendlerinnen und Pendler bis hin zu den Arbeitnehmenden und Freizeitbesucherinnen und -besuchern – unabhängig davon, ob sie über ein herkömmliches Velo oder ein E-Bike verfügen.

Die Velokarte ist ein nützliches Instrument, um die Einwohnerinnen und Einwohner über die in der Stadt verfügbaren Velowege und -infrastrukturen sowie über die verschiedenen Aktionen (Veranstaltungen, Dienstleistungen, Angebote) zu informieren. Die Velokarte wird in elektronischer Form veröffentlicht und kann online heruntergeladen werden, sodass sie regelmässig aktualisiert und weiterentwickelt werden kann.

Wie kann der Ansatz übernommen werden?
Der Erfolg des Ansatzes zur Verbesserung des Velonetzes beruht darauf, gleichzeitig die Infrastruktur zu optimieren und gezielte Fördermassnahmen zu ergreifen. Es empfiehlt sich, von Anfang an genau festzulegen, welche Informationen in der Velokarte hervorgehoben werden sollen und welches Format (gedruckt, online, Geoportal) sie haben soll.

www.nyon.ch

Bilder:
Panorama: Olivier Riethauser
Velokarte: Ville de Nyon
Kontakt
Levy Sharabi, Projektleiter, Service des Infrastructures, Stadt Nyon
levy.sharabi@nyon.ch
Kosten und Finanzierung
40 % ECHfG-Projektförderung, 60 % Stadt Nyon
Zeitdauer
2022/23
Involvierte Akteure
Service des Infrastructures (SDI) der Stadt Nyon
Herausforderungen
Durch Optimierung der Infrastruktur und Fördermassnahmen Anreize für das Velofahren schaffen
Nachhaltige Perspektive
Anreize für das Velofahren bei allen Bevölkerungsgruppen schaffen
Fokus auf die «Stadt der kurzen Wege» setzen