Uetikon am See – Wärmeverbund
Projektbeschrieb
Das Projekt, welches die Gemeinde Uetikon am See initiierte, wurde in enger Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und der AEW Energie AG, einem Energiedienstleister aus dem Aargau, erarbeitet und realisiert. Als Contractingpartner übernimmt die AEW Energie AG die Planung, die Finanzierung, den Bau, sowie den Betrieb und den Unterhalt der Anlage.
Als primäre Energiequelle wird das gereinigte Abwasser der Zeochem AG, ehemals Chemische Fabrik Uetikon, verwendet. Dieses wird nach dem Klärprozess gefasst und mittels Rohrleitungen in die Wärmezentrale gefördert. In der Wärmezentrale wird dem Wasser die Energie mittels einer Wärmepumpenanlage entzogen und komprimiert. Vor der Inbetriebnahme des Wärmeverbundes wurde das im Schnitt über 30°C warme Wasser ungenutzt in den Zürichsee geleitet.
Die am Wärmeverbund angeschlossenen Liegenschaften – gemeindeeigene Bauten, das „Haus Wäckerling“ sowie einige private Bezüger – profitieren ganzjährig von mehrheitlich CO2 neutral erzeugter Wärme für Heizung und Brauchwarmwasserbereitung.
Für die Wärmeerzeugung in der neu erbauten Wärmezentrale wird eine zweistufige Wasser-Wasser-Ammoniak-Wärmepumpe mit einer Leistung von 1‘000 kW eingesetzt. Der Ölkessel mit einer Leistung von 2‘600 kW dient zur Spitzendeckung und als Redundanz. Bei einem ausgesprochen hohen Leistungsbedarf im Netz kann das „Haus Wäckerling“, ein grosses Pflegeheim, mit seiner bestehenden, fossilen Wärmeerzeugungsanlage autonom versorgt werden (Lastabwurf).
Die Realisierung erfolgte in mehreren Etappen. In der ersten Etappe wurden die gemeindeeigenen Liegenschaften, das „Haus Wäckerling“ und einige private Gebäude nahe der Hauptstrasse mit einem gesamten Leistungsbedarf von 1‘300 kW angeschlossen.
In den kommenden Jahren soll der Wärmeverbund auf ein Anschlussvolumen von bis zu 2‘500 kW ausgebaut werden. Sollte der Bedarf grösser ausfallen, besteht die Möglichkeit, eine weitere, baugleiche Wärmepumpe in die bestehenden Räumlichkeiten zu integrieren.
Als primäre Energiequelle wird das gereinigte Abwasser der Zeochem AG, ehemals Chemische Fabrik Uetikon, verwendet. Dieses wird nach dem Klärprozess gefasst und mittels Rohrleitungen in die Wärmezentrale gefördert. In der Wärmezentrale wird dem Wasser die Energie mittels einer Wärmepumpenanlage entzogen und komprimiert. Vor der Inbetriebnahme des Wärmeverbundes wurde das im Schnitt über 30°C warme Wasser ungenutzt in den Zürichsee geleitet.
Die am Wärmeverbund angeschlossenen Liegenschaften – gemeindeeigene Bauten, das „Haus Wäckerling“ sowie einige private Bezüger – profitieren ganzjährig von mehrheitlich CO2 neutral erzeugter Wärme für Heizung und Brauchwarmwasserbereitung.
Für die Wärmeerzeugung in der neu erbauten Wärmezentrale wird eine zweistufige Wasser-Wasser-Ammoniak-Wärmepumpe mit einer Leistung von 1‘000 kW eingesetzt. Der Ölkessel mit einer Leistung von 2‘600 kW dient zur Spitzendeckung und als Redundanz. Bei einem ausgesprochen hohen Leistungsbedarf im Netz kann das „Haus Wäckerling“, ein grosses Pflegeheim, mit seiner bestehenden, fossilen Wärmeerzeugungsanlage autonom versorgt werden (Lastabwurf).
Die Realisierung erfolgte in mehreren Etappen. In der ersten Etappe wurden die gemeindeeigenen Liegenschaften, das „Haus Wäckerling“ und einige private Gebäude nahe der Hauptstrasse mit einem gesamten Leistungsbedarf von 1‘300 kW angeschlossen.
In den kommenden Jahren soll der Wärmeverbund auf ein Anschlussvolumen von bis zu 2‘500 kW ausgebaut werden. Sollte der Bedarf grösser ausfallen, besteht die Möglichkeit, eine weitere, baugleiche Wärmepumpe in die bestehenden Räumlichkeiten zu integrieren.
Energie-Region
Bezirk Meilen, 5 Gemeinden, insgesamt knapp 35’000 Einwohner
Kosten und Finanzierung
Die Kosten für die Ausschreibung wurden von der Gemeinde Uetikon am See selbst getragen. Die Machbarkeitsstudie für die zur Ausführung gelangte Projektvariante wurde im Auftrag der AEW Energie AG durch einen externen Energieingenieur erstellt. Seit dem Erhalt des Zuschlages im Frühling 2011 bis Ende 2015 hat die AEW Energie AG, 6‘500‘000 Franken in das Projekt investiert.
Zeitdauer
Der Spatenstich für den Bau der Wärmezentrale erfolgte im Spätherbst 2013. Ab März 2014 wurde das Wärmenetz realisiert, die erste Wärmelieferung erfolgte bereits im Herbst 2014, worauf im Frühling 2015 die Einweihung der Anlage gefeiert werden konnte. Im Herbst 2015 wurden die beiden letzten Schulhäuser der Gemeinde Uetikon am See an das Netz angeschlossen. Im Weiteren erfolgte bereits die erste Ausbauetappe in ein Neubaugebiet.
Involvierte Akteure
Der Wärmeverbund wurde von der Gemeinde Uetikon am See initiiert und in enger Zusammenarbeit mit der AEW Energie AG und dem von ihr beauftragten Ingenieurbüro entwickelt. Während des ganzen Planungsprozesses wurden der Abwärmelieferant sowie die Schlüsselkunden miteinbezogen.
Interkommunale Zusammenarbeit/ Beitrag der Gemeinde
Die Idee für einen Wärmeverbund ist in der Gemeinde Uetikon am See während der Überarbeitung des Energieplans entstanden. Die Projektentwicklung mit der Projektvorgabe wurde durch die Gemeinde angeführt.
Erfolge
Durch den Wärmeverbund können jährlich 5‘200‘000 kWh fossil erzeugter Energie eingespart werden, was einer Reduktion des CO2-Austosses von rund 1‘350* Tonnen entspricht.
Bis Ende 2015 sind praktisch alle Gebäude der Gemeinde im Versorgungsperimeter an den Wärmeverbund angeschlossen. Insgesamt werden mit 13 Hausanschlüssen über 20 Gebäude beheizt.
Bis Ende 2015 sind praktisch alle Gebäude der Gemeinde im Versorgungsperimeter an den Wärmeverbund angeschlossen. Insgesamt werden mit 13 Hausanschlüssen über 20 Gebäude beheizt.
* Berechnung basierend auf: Dichte von Heizöl extraleicht: 0.845 kg/l gemäss Umrechnungshilfe EZV, 2015; CO2-Emission von Heizöl extraleicht: 3.16 t CO2 pro t Heizöl gemäss Faktenblatt 2015 BAFU CO2-Emissionsfaktoren
Herausforderungen
Nachdem das Areal der Chemie Uetikon zum Bau einer Kantonsschule veräussert wurde, wird die heute genutzte Abwärmequelle, mit der Aufgabe des Betriebs der Zeochem AG, noch im Jahr 2017 versiegen. Hierfür wurden zwar bereits bei der Realisierung des Wärmeverbundes Vorkehrungen getroffen, damit künftig auch Seewasser als Wärmequelle genutzt werden könnte. Dennoch gestaltet sich die aktuelle Planung dieser Umstellung schwieriger als angenommen, da Faktoren wie die Seesedimentsanierung oder der Eintrag im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) Unsicherheiten hinsichtlich der neuen Leitungsführung mit sich bringen.
Regionale Bedeutung
Der Wärmeverbund umfasst bisher nur das Gemeindegebiet von Uetikon am See. Eine regionale Bedeutung erreicht das Projekt als Vorzeigebeispiel, da Potenzial besteht, aus Seewasser Energie für Wärmeverbünde zu gewinnen.
Durch die Reduktion des Heizölverbrauches wird ein Wertschöpfungsabfluss aus der Region ins Ausland in der Höhe von ca. 500‘000.- Fr.* verhindert.
Durch die Reduktion des Heizölverbrauches wird ein Wertschöpfungsabfluss aus der Region ins Ausland in der Höhe von ca. 500‘000.- Fr.* verhindert.
* Berechnung basierend auf: Heizöl-Jahresdurchschnittspreise von 2010-2015 von 97.36 Fr. pro 100 L gemäss BFS 2015
Nachhaltige Perspektive
Eine gute Grundlage bildet eine Projektgruppe, in welcher alle beteiligten und interessierten Akteure vertreten sind, so kann offen kommuniziert und Missverständnisse verhindert werden. Zudem ist es wichtig, gegenüber der Öffentlichkeit korrekt und koordiniert zu informieren, um die Bevölkerung für das Projekt zu gewinnen.
„Tipps und Tricks“
Weitere Wärmeverbünde bestehen in Ilanz/Glion und den Energie-Regionen UNESCO Biosphäre Entlebuch sowie Luzerner Seegemeinden, vergleiche dazu die jeweiligen Projektporträts.
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